Sozialgespräch Podcast

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Digitaler Wandel und Kommunikation - mit Menschen, für Menschen

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Christian [00:00:00]:

Christian [00:00:00]:

Christian [00:00:00]: Willkommen zu einem neuen Sozialgespräch-Podcast. Schön, dass ihr reinhört. Heute geht es um die Rezension Wirkungsorientierung in der Sozialen Arbeit. Kleiner Hinweis, es gibt ein Gewinnspiel.

Christian [00:00:00]:

Christian [00:00:00]: Ihr habt es gehört, heute geht es um eine Buchrezension und zwar das Buch Wirkungsorientierung in der Sozialen Arbeit. Das Ganze wird also eine Solo-Folge, das heißt in den nächsten Minuten hört ihr nun meine Stimme, ohne Interviewpartner.

Christian [00:00:00]:

Christian [00:00:50]:

Christian [00:00:50]:

Christian [00:00:50]: Da müsst ihr durch, wenn ihr die Rezension hören wollt. Wer sich das nicht anhören möchte, findet die Rezension auch in unserem Blog noch mal als schriftliche Version. Und wer am Gewinnspiel teilnehmen möchte, wir dürfen nämlich zwei der Bücher verlosen, danke an den Kohlhammer Verlag und Sebastian, die das ermöglichen, der oder die sollte ohnehin in dem Blogartikel, denn dort könnt ihr teilnehmen.

Christian [00:00:50]:

Christian [00:00:50]: Wie das genau funktioniert, lest ihr bitte im Blog oder hört ihr in ein paar Minuten hier im Podcast. Lassen wir zu den Grundlagen beginnen. Das Buch heißt Wirkungsorientierung in der sozialen Arbeit, Untertitel eine Einführung für Studium und Praxis. Erschienen ist es im Pohlhammer Verlag in der Reihe Soziale Arbeit Grundwissen. Herausgeber ist Rudolf Bieker.

Christian [00:00:50]:

Christian [00:01:37]:

Christian [00:01:37]:

Christian [00:01:37]: Die Autoren sind Sebastian Ottmann, den kennt ihr aus der letzten Folge zum Kompetenzzentrum Wirkung, und Joachim König, ein Kollege von ihm. Die beiden haben das Ding verfasst. Es ist nicht wirklich dick oder groß das Buch, ist kein Wälzer in dem Sinne. Ihr habt inhaltlich, ich blätter hier gerade mal, wenn ihr mich blättern hört, 182 Seiten, lasst es 180 Seiten sein.

Christian [00:01:37]:

Christian [00:01:37]: Ich würde sagen etwas größer als A5, zwischen A5 und A4 Format. Also jetzt nicht super dick oder unbedingt zeitraubend. Dennoch solltet ihr Aufmerksamkeit und Zeit mitbringen, wenn ihr das Buch lest, denn es ist wirklich vollgepackt mit wirklich guten und wichtigen Fachinfos. Daher gleich zu Beginn die Einordnung, für wen ist das Buch sinnvoll.

Christian [00:01:37]:

Christian [00:02:27]:

Christian [00:02:27]:

Christian [00:02:27]: Das Buch ist für all die relevant, die sich bisher nicht so sehr mit dem Thema Wirkung befassen wollten, weil sie es primär für eine wirtschaftliche Diskussion gehalten haben. Es ist eine sehr fachlich geprägte Diskussion, wenn man dem Buch glaubt und sich an die Aussagen des Buches hält.

Christian [00:02:27]:

Christian [00:02:27]: Das finde ich einen sehr wichtigen Aspekt. B. Es ist an die gerichtet, die generell entweder in Führungspositionen oder fachlich verantwortliche Positionen sich dem Thema Wirkung und Wirkungsmessung professionell oder zumindest strukturiert beschäftigen wollen. Und c. Aus meiner Sicht ist es auch für alle Fachkräfte der sozialen Arbeit geeignet, die ihre eigene Arbeit nicht nur aufgrund von Intuition und Erfahrung, sondern eben auch auf Grundlage strukturierter Wirkungserfassung oder wie es im Buch so schön heißt, Wirkungsplausibilisierung noch mal unterstützen und betrachten wollen und die sich fachlich mit der Wirkung ihrer Arbeit befassen wollen.

Christian [00:02:27]:

Christian [00:02:27]: Ich gebe jetzt nicht die ganzen Inhalte des Buches wieder, ihr sollt es ja lesen, aber neben diesen drei Zielgruppen, für die es relevant ist aus meiner Sicht, möchte ich euch so die drei Highlights mitgeben, die ich aus dem Buch mitnehme und die ihr erwarten könnt.

Christian [00:02:27]:

Christian [00:03:44]:

Christian [00:03:44]:

Christian [00:03:44]: Das erste ist, die beiden Autoren definieren sehr schön, was eine Wirkung ist. Das klingt jetzt total banal, das ist mir schon klar. Wer aber die letzte Ausgabe gehört hat mit Sebastian, der oder die weiß, Wirkung ist nicht dieses klassische, wir arbeiten mit einem Klienten, mit der Klientin, er oder ihr geht es besser und wir klopfen uns auf die Schulter, Ziel erreicht.

Christian [00:03:44]:

Christian [00:03:44]: Es ist ein bisschen komplexer, weil eine Wirkung heißt nicht nur, dass es eine Aktion gibt, eine Handlung, die Veränderung hervorrufen soll, sondern auch eine beobachtbare Handlung und jetzt kommt der entscheidende Punkt, möglichst eine nachvollziehbare Verbindung oder ja, Kausalbeziehung zwischen diesen beiden Elementen. Das heißt, wenn ich eine Handlung habe oder eine Intervention habe, eine positive Veränderung habe, ist das toll, aber ob ich eine Wirkung erzielt habe, weiß ich erst, wenn ich nachweisen kann, dass zwischen meiner Arbeit und Intervention und tatsächlich dem Ergebnis der Veränderung auch im Zusammenhang besteht und das, was ich getan habe, auch dazu geführt hat, dass die Veränderung eingetreten ist.

Christian [00:03:44]:

Christian [00:03:44]: Sebastian und Joachim sagen in dem Buch sehr eindeutig und an mehreren Stellen, dass das in der sozialen Arbeit nicht immer ganz so einfach ist, weil wir ja in der realen Welt arbeiten und in sehr komplexen Strukturen und Systemen. Das bedeutet, ja es kann sein, dass es einer Klientin oder einem Klienten besser oder schlechter geht, Aber es ist noch lange nicht gesagt, dass das direkt oder auch nur teilweise auf die Arbeit der Sozialarbeitenden zurückzuführen ist. Familie, soziales Umfeld, Rahmenbedingungen und so weiter spielen alles eine Rolle.

Christian [00:03:44]:

Christian [00:05:28]:

Christian [00:05:28]:

Christian [00:05:28]: Deswegen sprechen die beiden auch nicht von einer direkt nachweisbaren Wirkung in vielen Fällen, sondern von einer Wirkungs-Plausibilisierung. Ich weiß, wie der Begriff klingt, aber er macht an der Stelle massiv Sinn. Das heißt, dass ich möglichst plausibel, möglichst überzeugend nachhalten und nachweisen kann, dass die Arbeit, die ich mache oder die Maßnahmen, die wir in der sozialen Arbeit ergriffen haben, auch wirklich zur positiven und gewünschten Veränderung bei den Klientinnen und Klienten oder den Rat- und Hilfesuchenden geführt hat. Denn das ist der zweite wichtige Punkt.

Christian [00:05:28]:

Christian [00:05:28]: Das Buch macht nicht nur diese Definition von Wirkung und die Komplexität dieses Wirkungsbegriffes und der Wirkungserfassung deutlich, es zeigt auch schön auf, aus meiner Sicht zumindest, und erinnert daran, dass Wirkung ja auch ungewollt sein kann. Es kann auch zu Wirkungen kommen, die gar nicht erwartet wurden und die trotzdem mit ursächlich aus der Maßnahme und Intervention hervorkommen oder resultieren.

Christian [00:05:28]:

Christian [00:05:28]: Und die beiden Autoren zeigen sehr schön auf, wie eine strukturierte Wirkungsmessung, die Arbeit mit einem Wirkungsmodell und dann der Versuch zu überprüfen, inwiefern dieses Wirkmodell tatsächlich in der Praxis sich auswirkt, inwiefern das tatsächlich mit dem übereinstimmt, was beobachtbar und messbar ist, wie das dazu führen kann, ungewollte Wirkungen zu erkennen und vielleicht auch Maßnahmen fachlich anzupassen.

Christian [00:05:28]:

Christian [00:05:28]: Sei es, um ungewollte negative Wirkungen zu vermeiden, sei es aber auch, um positive, nicht erwartete Wirkungen sich anzuschauen und sich genau so anzuschauen, wie muss ich die Struktur, den Aufbau einer Maßnahme verändern, um diese positiven Wirkungen gezielt und strukturiert zu unterstützen.

Christian [00:05:28]:

Christian [00:07:18]:

Christian [00:07:18]:

Christian [00:07:18]: Also sprich, ein Wirkmodell und eine Wirkungsmessung eines Strukturierten kann auch dazu führen, dass ich ganz neue Potenziale und positive Wirkungen erkenne, die ich sonst gar nicht auf dem Schirm hatte. Und das ist natürlich eine, wie ich finde, aus fachlicher Sicht sehr positive und wichtige Komponente, weil damit auch Potenziale gehoben werden können. Und das dritte Highlight für mich ist, ich habe es bei den Zielgruppen schon anklingen lassen, dass die beiden Autoren sehr deutlich machen, dass Wirkungsmessung und Wirkungsorientierung als Grundsatz vor allem nicht primär wirtschaftlich oder ökonomisch geprägt sein muss.

Christian [00:07:18]:

Christian [00:07:18]: Die Befürchtung gibt es ja oft in der sozialen Arbeit, wenn wir jetzt anfangen mit Wirkungsorientierung, dann führt das doch nur dazu, dass wir die Ökonomisierung noch weiter verstärken, dass wir selber dazu beitragen, dass wir nur noch an wirtschaftlicher Wirkung, Effizienz und Geld und Geldeinsatz gemessen werden.

Christian [00:07:18]:

Christian [00:07:18]: Und da widersprechen die beiden sehr eindeutig. Sie machen sehr klar im Buch, dass Wirkungsorientierung und das Entwickeln von Wirkmodellen, die Wirkmessung und so weiter auf jeden Fall eine aktive Beteiligung der Fachkräfte der sozialen Arbeit braucht und der Fokus auf einer fachlichen Wirkungsorientierung liegen sollte. Für Führungskräfte und Leitungskräfte in der Sozialen Arbeit ist das Buch trotzdem spannend, weil natürlich kommt auch der wirtschaftliche Aspekt dazu und wird auch immer wieder deutlich gemacht, wie sich fachliche und wirtschaftliche Aspekte verzahnen, aber der Fokus ist ganz klar.

Christian [00:07:18]:

Christian [00:07:18]: Es geht um eine fachliche Wirkungsorientierung und deswegen empfehle ich es eben auch allen Fachkräften, gerade auch denen, die bisher skeptisch dem Thema gegenüberstehen, denn ich finde die Begründung und auch die Werkzeuge, die er in die Hand bekommt in dem Buch, sehr sehr wichtig und hilfreich, um einfach in Gesprächen und Diskussionen, sei es mit Führungs- und Leitungskräften, sei es mit Kostenträgern oder auch in Fachdiskussionen, ja, einen fundierten Standpunkt vertreten zu können, warum Wirkungsorientierung wichtig ist, aber nicht auf Geld oder wirtschaftliche Aspekte fokussiert oder beschränkt bleiben sollte. Im Buch geht es natürlich noch um viel, viel mehr.

Christian [00:07:18]:

Christian [00:09:30]:

Christian [00:09:30]:

Christian [00:09:30]: Das ist schon klar. Wenn ich mal ins Inhaltsverzeichnis schaue, ihr hört mich wieder blättern hier, dann sehe ich, dass es da natürlich auch darum geht, wie kann ich Wirkmodelle aufbauen sinnvoll. Wie nutze ich die Wirkungsorientierung bei der Konzeption neuer Angebote oder zur Optimierung bestehender? Wie funktioniert Wirkungsanalyse und Wirkungsevaluation zum Beispiel?

Christian [00:09:30]:

Christian [00:09:30]: Oder wie kann ich auch das Wirkungsradar, ein Werkzeug, das Sebastian und seine KollegInnen entwickelt haben, sinnvoll nutzen? Wie kann ich Wirkung potenziell skalieren? Und damit ist es wieder nicht wirtschaftlich primär gemeint, sondern tatsächlich fachlich so, dass ich mehr Menschen damit unterstützen kann mit bewährten Maßnahmen. Wie muss ich die auch adaptieren vielleicht auf verschiedene Kontexte? Und in Abschluss macht dann Social Impact Bonds, da geht es um Finanzierung.

Christian [00:09:30]:

Christian [00:09:30]: Das ist ein relativ kurzer Abschnitt, der ist auch sicherlich nicht für alle relevant, aber gerade für Führungskräfte oder auch für verantwortliche Personen, die Projekte leiten oder auch Einrichtungen verantworten, ist dieser Blick auch auf die Finanzierung durchaus relevant. Also ein recht dünnes Buch, aber vollgepackt mit Informationen. Ich habe das mehrfach gelesen, viele Notizen mir gemacht. Ich kann es euch ganz klar empfehlen, ist auf jeden Fall lesenswert.

Christian [00:09:30]:

Christian [00:10:52]:

Christian [00:10:52]:

Christian [00:10:52]: Kostet, wenn ihr es kauft, 34 Euro. Die könnt ihr euch theoretisch sparen, denn wie anfangs erwähnt, wir haben zwei Exemplare, die wir verlosen dürfen. Da nochmal Danke an den Kohlhammer Verlag und Sebastian. Und das machen wir ganz simpel.

Christian [00:10:52]:

Christian [00:10:52]: Wer teilnehmen möchte, geht dazu bitte ins Blog zum Blogartikel und kommentiert diesen Blogartikel, verlinkt natürlich hier in den Show Notes, mit der Antwort auf eine einfache Frage. Welche Rolle spielt Wirkungsorientierung oder Wirkungsmessung oder das Thema Wirkung generell für dich in deiner Arbeit?

Christian [00:10:52]:

Christian [00:10:52]: Und die Bonusfrage und Antwort, warum solltest gerade du das Buch gewinnen. Das Ganze läuft nach Veröffentlichung des Blogartikels bis Ende Juli. Das genaue Datum steht in einem Blogbeitrag und wir werden dann nach Ablauf der Tarnamefrist aus allen inhaltlich qualifizierten Kommentaren, also die, die sie Fragen wirklich beantwortet haben, sinnvoll beantwortet haben, Trolle werden schon mal rausgenommen.

Christian [00:10:52]:

Christian [00:11:58]:

Christian [00:11:58]:

Christian [00:11:58]: Unter all denen werden wir per Zufallsgenerator die beiden Exemplare verlosen und melden uns dann bei euch. Wenn ihr kommentiert, müsst ihr ohnehin eine E-Mail-Adresse angeben. Die wird nicht veröffentlicht, aber wir sehen sie und dann kontaktieren wir euch per E-Mail und sagen euch Bescheid, wenn ihr gewonnen habt.

Christian [00:11:58]:

Christian [00:11:58]: So, das war ein Experiment. 10-12 Minuten Solo-Folge, Buchrezension. Ich bin gespannt, was ihr dazu sagt, ob solche kurzen Solo-Folgen für euch auch interessant sind. Wir haben mit dem Podcast einiges vor. Abonnieren lohnt sich.

Christian [00:11:58]:

Christian [00:12:30]:

Christian [00:12:30]:

Christian [00:12:30]: Die nächsten Wochen kommt da auch Neuigkeiten dazu und ich bin sehr gespannt, was ihr dazu sagt. Habt einen schönen Tag, danke für eure Zeit und Aufmerksamkeit und wenn ihr teilnehmen wollt, ab ins Blog und kommentieren. Bis zum nächsten Sozialgespräch, Tschau zusammen.

Über diesen Podcast

Sozialgespräch - der Podcast rund um Social Impact, digitalen Wandel und vor allem mit inspirierenden Menschen. Mit meinen GesprächspartnerInnen spreche ich über (digitale) Soziale Arbeit, Social Entrepreneurship, (digitale) Bildung und New Work.

Mein Name ist Christian Müller - online bekannt als sozialpr - und ich freue mich, wenn du beim Sozialgespräch dabei bist. Wenn du mehr über mich wissen willst, wirst du hier fündig https://www.sozial-pr.net/christian-mueller/.

Themenvorschläge, Kommentare und GesprächspartnerInnen sind herzliche willkommen.

Viel Spaß, wir hören uns!

von und mit Sozialgespräch

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